Sonntag, 9. Juni 2013

Brennnesseln - Garnelenfutter zum Nulltarif

Unsere Wirbellosen (und Ancistrus-Antennenwelse) stehen auf Brennnesseln aus dem Garten von Mutter Natur. Das ist kein Wunder, denn die Brennnessel gilt nicht nur als Heilpflanze, sondern enthält auch viele wichtige Mineralstoffe, Vitamine, Eisen und sogar sehr viel Eiweiß.
Wenn man sieht, wie gierig die Brennnesseln gefressen werden, ist das selbsterklärend richtig. 


Werden Brennnesseln nicht gefressen, dann hat man zuviel Fertigfutter gefüttert.

Dann liegt es am Anwender, nicht an der Pflanze.

Wer einen Garten hat, kann meist auf eigenen Bestand zurückgreifen, denn die
Urticaceae wachsen beinahe überall auf der Welt. Obwohl ich Buchenblätter aus der Stadt nicht empfehlen kann, sieht es bei Brennnesseln anders aus. Sie wachsen sehr schnell. Nimmt man frische Triebe, sind sie sicher noch nicht lange mit Schadstoffen belastet worden. Man sollte natürlich nicht gerade neben einem Fabrik-Gebäude oder am Straßenrand ernten. Und auf keinen Fall neben einem Feld oder aus fremden Gärten. Pestizide sind tötlich giftig für Wirbellose.

Die Herstellung von eigenem, natürlichen und gesunden Garnelenfutter ist sehr einfach.
Man nehme eine Brennnessel (wir schützen uns vor den Brennhaaren mit einer Pinzette) 

Mit Stiel abschneiden
und lege sie in eine Schale. Dann mit kochendem Wasser überbrühen und fünf Minuten ziehen lassen...
Wasser Marsch!
...so als würde man einen Tee machen, da Brennnesseln die reinsten Nitrat-Bomben sind, aber auch, um die Struktur der Pflanzen aufzubrechen, damit sie für die Nelchen genießbarer werden. Außerdem sinken sie überbrüht leichter zu Boden. 
Tipp: Lässt man den Stiel dran, sinken sie besser. Einzelne Blätter schwimmen lange. Unsere fressen auch gewaschene, nicht überbrühte Brennnesseln, gehen aber zögerlicher dran.
Wir stecken sie einfach in den Kies und warten. Dieses Foto ist 24 Stunden nach dem Einbringen entstanden. 
Hungrige Neocaridina davidi sakura
Nach 48 Stunden war keine Brennnessel mehr im Becken. Allerdings haben Cherax lorentzi-Babykrebse mitgefuttert und ein paar kleine LDA 16 Antennenwelse. 
Für den Winter kann man Brennnesseln auch waschen und trocknen. Sie trocknen sehr schnell. Einfach Kopf nach unten an einer Leine aufhängen.
Einfrieren geht auch!

3 Kommentare:

  1. Ein toller Artikel!
    Dem ist nichts hinzuzufügen außer, dass ich keine Pinzette benutze. Wenn man die Brennessel beherzt mit Daumen und Zeigefinger anpackt, brennt sie nicht... so meine Erfahrung.
    Auch bei mir ist es ein sehr beliebtes Futter bei den Garnelen und Antennenwelsen.

    Gruß Micha

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    1. Danke Micha,

      das funktioniert bei uns übrigens genauso gut mit Löwenzahn-Blättern.

      Beste Grüßle, Roland

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  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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