Der Stickstoff Ammonium bzw. Ammoniak
entsteht im Aquarium durch Abbau von Proteinen zum einen durch Verrottung von
Futterresten und abgestorbenen Pflanzenteilen zum anderen als
Stoffwechsel-Abbauprodukt durch die Ausscheidungen der Tiere. Ammonium oder
Ammoniak klingt sehr ähnlich, ist aber nicht dasselbe! Fische geben über ihre
Kiemen Ammoniak ins Wasser ab. Das entspricht in
etwa unserem Urinieren. Ammoniak ist giftig für
Fische. Vor allem für Kiemen und Leber. Auch für Wirbellose ist Ammoniak giftig.
Ist der pH im Aquarienwasser niedrig,
also sauer, liegt statt Ammoniak das sehr viel
harmlosere Ammonium vor. Je niedriger der pH,
umso höher der Anteil an Ammonium, je höher der
pH, umso höher der Anteil an hochgiftigem Ammoniak.
Ist der pH hoch, über 8, nimmt
der Anteil von Ammoniak drastisch zu. Ist der pH
sehr hoch, kann sogar das Gegenteil eintreten: Ammonium
bildet sich wieder zu giftigem Ammoniak zurück.
Wie wir wissen, ist Ammoniak giftig für die Tiere.
Deshalb ist es wichtig, den pH zu
kennen und nicht damit herumzuexperimentieren. Ein Anruf beim örtlichen
Wasserwerk schafft Klarheit. Ein pH um 7 ist optimal. Über 8 sollte man die
Tiere im Auge behalten und regelmäßig das Wasser wechseln. Ist der pH allerdings viel zu niedrig, ist
das ungünstig für die Nitrifikation.
Pflanzen können nur einen Teil
der Stickstoffverbindung als Nahrung aufnehmen. Das Ammonium,
welches die Pflanzen nicht als Dünger aufnehmen, wird von im Filter lebenden
Reinigungsbakterien zu Nitrit umgebaut. Nitrit ist auch sehr giftig für die Tiere! In einem
gut eingefahrenen Aquarium vermehren sich die Reinigungsbakterien außer im
Filter auch in der oberen Kiesschicht. Reinigungsbakterien brauchen sehr lange,
bis sie sich in großer Zahl gebildet haben. Deshalb braucht es am Anfang so viel Geduld und deshalb sollte man nicht
gleichzeitig das Filterelement tauschen
und den Boden absaugen.
Nitrit ist also giftig. Es bindet sich sowohl an das Hämoglobin
der Fische wie auch an das Hämocyanin der
Wirbellosen und blockiert dadurch den Sauerstofftransport. So können Wassertiere
trotz ausreichendem O2-Angebot durch hohes Nitrit
ersticken. Im gut eingefahrenem Aquarium bauen Reinigungsbakterien einiges vom Nitrit in, für die Tiere ungiftiges, Nitrat um. Bei
diesen Prozessen ergänzen sich verschiedene Bakterien. Sind die einen fertig,
machen die anderen weiter. Im optimalen Fall läuft die Nitrifikation ständig
zeitgleich ab. Für die Wirbellosen ist Nitrit nicht so kritisch wie für Fische,
auf Dauer schädigt es sie auch.
Während wir das schöne Becken
genießen, schuften die Reinigungsbakterien-Teams Hand in Hand. Was die einen
umgebaut haben, wird vom nächsten Team weiter bearbeitet. Den Rest verdünnen wir
mit den Wasserwechseln. Machen wir alles richtig, passiert das, ob wir ständig
messen oder nicht. Was lernen wir daraus? Geduld beim Einfahren, viele Pflanzen,
wenig Tiere, wenig Futter, regelmäßige Wasserwechsel und gut!
Genau die richtige Tiefe für ein Nano-Aquarien-Einsteiger! Super Blog - mehr davon.
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