Montag, 21. Januar 2013

Hara jerdoni - Deltaflügelwergwels

Als ich den das erste Mal gesehen habe dachte ich, das sei Deko, so unwirklich hat er ausgesehen. Wie ein Raumschiff der „Klingonen“ oder wie ein Urzeit-Fisch, ein prähistorischer Nano-Hai. Also wie aus der Zukunft oder aus der Vergangenheit, nicht wie ein Tier, was in Südostasien beheimatet ist und sich auch in einem Nano Cube wohl fühlt.
Ist aber so. Das kleine Monster wird 4 Zentimeter groß und ist ein Nachtjäger. Bei Tag lungert er irgendwo rum und stellt sich erfolgreich tot. Die Krebse laufen einfach über ihn drüber, das geht ihm sozusagen „an der Schwanzflosse vorbei“. Der Kleine ist hochinteressant, aber wie geschrieben nachtaktiv, das hatten sie mir verschwiegen. Er ist alles, nur kein Party-Typ, der Deltaflügel-Zwergwels Hara jerdoni, zumindest nicht bei Tag. Ein friedlicher Zeitgenosse, außer man ist ein Würmchen, eine Fliegenlarve oder so was ähnliches. Kaum wird es dunkel, geht er auf Pirsch.
Hier hat er den Krebsen eine rote Jumbo-Fliegenlarve weggeschnappt. Fassungslos haben wir beobachtet, wie er die riesige Nudel runtergewürgt hat – bei lebendigem Leib! Habt Ihr so einen im Becken und fragt Euch, warum die Fische und Garnelen keinen Nachwuchs aufziehen, hier ist die Antwort! 
 Im dämmrigen Gegenlicht kann man ihn jagen sehen, da geht er auch an der Scheibe hoch, haftet sich fest und harrt der Opfer, die da kommen werden. Ein anderes Mal hängt er kopfüber an einer Pflanze wie eine Fledermaus oder streift wie ein Riff-Hai um die Deko herum. Will er unerkannt bleiben und hat man Sand im Becken kann man fasziniert beobachten, wie er sich im Sturzflug, Nase voraus, senkrecht in den Boden stürzt und auf Nimmerwiedersehen darin verschwindet. Bei einem Schönheitswettbewerb würde der nur einen Platz belegen, wenn sonst keiner mitmacht. Aber wer was Ausgefallenes sucht, der liegt hier richtig. Aggressive Zeitgenossen sollte man ihm besser nicht zumuten, CPO Sir Oblong würde den kommentarlos abmurksen. Falls er ihn bemerkt. Er kann sich nämlich sprichwörtlich unsichtbar machen. Vielleicht doch ein Klingone?

2 Kommentare:

  1. Hallo,

    das ist ja mal ein schöner Blog! Endlich schreibt mal einer wie ein normaler Mensch und tut nicht so super wissenschaftlich als sei ein Nanoaquarium nur was für "Eingeweihte".

    Wir sind zwar absolute Anfänger, auch in Aquaristik, aber eine gute Freundin von uns hat sowohl grosse Becken als auch einen Süsswasser Cube mit Garnelen und Schnecken sowie bald einen Marinus Cube.
    Sie wird uns am Samstag tatkräftig unterstützen bei unserem Nano Cube. Wir freuen uns schon :)

    Dann wird es auch ein Projekttagebuch geben, allerdings offline.

    Ich freu mich schon auf neue Posts hier,
    liebe Grüße,
    Yogamupfel

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    1. Hallo Yogamupfel,

      danke für das motivierende Feedback! Jemand erfahrenes an der Seite haben ist Gold wert! Viel Erfolg!

      Liebe Grüße, Roland

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